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Wenn Du bereits eine Mama bist, hast Du vermutlich den Wunsch oder den Anspruch an Dich, in Bezug auf Dein Kind immer das Richtige zu tun. Du bemühst Dich täglich Dein Bestes zu geben. Du bist dann auch mal hart zu dir selbst, wenn du Fehler machst. Und Du machst Dir vermutlich ununterbrochen Sorgen, ob Du das Richtige tust.
Du hast vielleicht einen sehr hohen Standard an Perfektion, um sicherzustellen, dass Dein Kind es einfach erstklassig hat, in der Hoffnung, dass Du Dich in Deiner Rolle als Mama zufrieden fühlen kannst.
Aber was passiert, wenn Du diesen (oft viel zu hoch gesetzten) Standard nicht so einhalten kannst, wie Du es Dir vorgestellt oder erhofft hast? Wenn es so weit geht, dass es Deine psychische Gesundheit und Dein Wohlbefinden beeinträchtigt? Wenn es sogar beginnt, Dein Kind zu beeinflussen?
Perfektionismus in der Mama-Rolle ist der Vergleich von sich selbst mit etwas oder jemand anderem, normalerweise in Bezug auf die Elternschaft. Ich möchte Dir gerne dabei helfen, um diesen Mama Perfektionimus loslassen zu können. Zumindest ein bisschen.
Mama Perfektionimus: Den Gedanken eine perfekte Mama sein zu müssen loslassen.
Perfektionismus kann aus Deinen eigenen Ansprüchen an Dich entstehen, die Du Dir als Mama an Dich selbst stellst, z.B. die Eigenschaften, von denen Du denkst, dass Du sie als eine gute Mama haben solltest. Aber es kann auch von externen Quellen kommen, wie gesellschaftlichem Druck, Familienmitgliedern oder (heute häufiger) sozialen Medien und dem Internet.
Welche perfekten Eigenschaften in der Mama-Rolle aussehen, ist von Person zu Person unterschiedlich. Es ist da wie mit „Dr. Google“, wenn Du dort eine Frage eingibst und tausende verschiedener Ergebnisse bekommst. Vielleicht stellst auch Du Dir Millionen von Fragen: Soll ich noch stillen? Soll mein Kind in die Krippe gehen? Ist es in Ordnung, wenn ich kein Bio kaufe? Lernt mein Kind genug?
Es fühlt sich an, als wäre da diese dringende Notwendigkeit alles richtig zu machen.
Und wenn Du versagst, etwas vermasselst oder etwas falsch machst, bestrafst Du Dich selbst dafür. Vielleicht redest Du Dir ein, dass Du eine schlechte Mama bist, dass Du unfähig bist ein Kind zu erziehen oder sogar, dass Deine Kinder bei jemand anderem besser dran sind. Jemand, der es richtig macht. Eine gute Mama.
Vielleicht wirkt sich Dein Perfektionismus in der Mama-Rolle auch in Bezug auf Deine Beziehung zu Deinem Partner aus. Wenn Du Dich ganz auf Deine Rolle als Mama konzentrierst, hast Du möglicherweise weder die Zeit noch die Energie, Dich um Deine Beziehung zu kümmern. Das kommt sicherlich nicht nur Dir bekannt vor.
Perfektionismus als Mama – Die Folgen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Mama‘s, die mit Perfektionismus zu kämpfen haben, häufig auch mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen haben. Erschwerend kommt hinzu, dass Mama‘s, die diese Störungen entwickeln, die Beziehungen zu ihren Kindern negativ beeinflussen können. Australische Psychologen (Jeanette Milgrom und Kollegen) haben eine Studie über Mütter mit Depressionen und Angstzuständen durchgeführt. Sie fanden heraus, dass Mütter mit diesen Störungen häufiger Kinder mit „beeinträchtigter kognitiver, sozialer und emotionaler Entwicklung“ hatten. Zum Beispiel kann ein Kind, das diese perfektionistischen Tendenzen bei seinen Eltern beobachtet, mit dem Gedanken aufwachsen, dass es auch perfekt sein muss. Dies kann zu übermäßiger Angst führen, wenn sie versuchen, sich und anderen um sie herum immer imponieren und gefallen zu müssen. Also übe dich darin, den Mama Perfektionismus etwas loslassen bzw. reduzieren zu können.
Mama Perfektionismus loslassen – ist das möglich?
Die gute Nachricht ist: JA! Es gibt Möglichkeiten, diese Gewohnheiten und Eigenschaften einzustellen, wenn sie in negativer Weise die Überhand in Deinem Leben nehmen. Natürlich kann dies einige Zeit, Mühe und zusätzliches Wissen erfordern. Es ist aber sicherlich machbar. Probiere einmal folgendes:
# Übe Dich in Selbstmitgefühl!
In der Tat ist eine der besten Möglichkeiten, den Mama Perfektionismus loslassen zu können, Mitgefühl für Dich selbst zu entwickeln.
Dr. Kristin Neff leistete in diesem Bereich Pionierarbeit und half dabei, das Konzept des Selbstmitgefühls mit sich selbst zu erforschen. Falls Du Dich noch mehr dafür interessierst, dann kann ich Dir ihr Buch „Selbstmitgefühl: Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden“ empfehlen.
Sie beschreibt dieses Selbstmitgefühl als kann als Freundlichkeit, Unterstützung und Empathie sich selbst gegenüber, selbst wenn Du Versagen, Unfähigkeit oder Fehler an Dir erlebst.
Denke in solchen Situationen darüber nach, wie Du Dich verhalten würdest, wenn eine Freundin oder eine geliebte Person zu Dir kommt und sehr selbstkritisch mit sich redet und fast verzweifelt wegen einiger Missgeschicke ist. Würdest sie für ihre Unvollkommenheit beschimpfen, herabsetzen und kritisieren?
Nein, würdest du nicht – also tu es auch nicht mit Dir!
Du würdest der Person nämlich eher ein offenes Ohr, Unterstützung, Freundlichkeit, Empathie und vielleicht sogar einen Rat anbieten. Warum also sollten Sie nicht dasselbe für sich selbst tun, wenn Du es brauchst?
Vergiss nicht, Du bist nicht weniger wert!
Der beste Weg, um Selbstmitgefühl zu üben, besteht darin, zu erkennen, in welchen Situationen bzw. wann Du es brauchst. Werde Dir bewusst, wenn Du Dir wieder mal selbst kritisch gegenüberstehst (aus welchen Gründen auch immer).
Erkenne diese Gefühle an. Erlaube dir, verärgert zu sein.
Aber dann, anstatt Dich hart für dein Versagen zu verurteilen, erlaube Dir einfach ein Mensch zu sein. Mit all seinen Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen.
Nach Dr. Neff, könnte das in der Situation ungefähr so klingen: „Wow. Das ist im Moment schmerzhaft und schwierig. Wie kann ich mich in diesem Moment trösten oder für mich selbst sorgen?“
Wenn du öfter Selbstmitgefühl übst, wirst du in Zukunft Wege finden, um besser mit Schwierigen Situationen und Gedanken umzugehen. Und wenn Du anfängst zu akzeptieren, dass Versagen, Fehler und Unvollkommenheit ein Teil des Menschseins sind (anstatt unermüdlich dagegen anzukämpfen), wird Selbstmitgefühl zu Deiner zweiten Natur. Hoffentlich spürst Du dann auch selbst, wie wertvoll Du eigentlich bist!
Weitere hilfreiche Tools, um Mama Perfektionismus loslassen zu können.
Obwohl Selbstmitgefühl eine unglaublich wirksame Strategie zur Bekämpfung von Perfektionismus ist, gibt es einige andere Dinge, die Du in Deiner Toolbox speichern kannst, die ebenfalls von Vorteil sind:
#1 Übe Dich in Selbstmitgefühl! Dinge wie: Ich bin ein guter Freund, ich bin nettzu anderen, ich bin eine ausgezeichneter Künstlerin, ich habe gerne Spaß usw. An Tagen, an denen dein Selbstbewusstsein mal eher zu wünschen übrig lässt, lies sie durch und erinnere Dich, warum du sie aufgeschrieben hast.
#2 Nehme Dir Zeit für sich selbst. Ja, ich weiß – das wirst Du immer wieder von mir zu hören und lesen bekommen. Aber dieser Punkt ist bei so vielen Aspekten im Leben einfach so so wichtig. Beweg Dich, geh an die frische Luft, mache ein Nickerchen – ganz egal, was Dir gut tut oder wie auch immer diese „Ich-Zeit“ für Dich aussieht.
#3 Erlaube Dir, eine Art Grauzone. Manchmal glauben wir mit Perfektionismus, dass die Dinge so oder so sein müssen – eben alles oder nichts. Diese Denkweise ist unrealistisch. Das Leben ist nicht schwarz und weiß. Das wäre ja auch langweilig. Also lasse Platz für etwas Grau.
Ich hoffe, dass ich Dir einen Denkanstoß hinsichtlich Deines Perfektionismus geben konnte und Du bewusst entgegensteuern kannst, falls dieser wieder überhand gewinnt. Mama Perfektionismus loslassen kann ganz schön schwierig sein. Wenn Du Dir hierzu aber noch weitere Anstöße und Unterstützung wünschst, dann, begleite ich Dich gerne in einer persönlichen Begleitung.
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Ich freue mich, wenn ich Dir helfen kann und von Dir zu hören. Schreibe mir bei Fragen auch gerne eine Nachricht!
Alles Liebe,
Deine Melanie